Produktion von Beatmungsgeräten

7. April 2020

Aiwanger: Arbeiten an Produktion von Beatmungsgeräten

Wirtschaftsminister Aiwanger, Abgeordnete und Generalsekretärin der Freien Wähler Susann Enders

Aiwanger: Arbeiten an Produktion von Beatmungsgeräten

München (dpa/lby) – Die bayerische Regierung plant die Produktion von Beatmungsgeräten im Land. Falls die vorhandenen Kapazitäten im Zuge der Krise nicht ausreichten, wolle man so weit sein, Produkte aus heimischer Produktion anbieten zu können, sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Dienstag in München im Anschluss an eine Kabinettssitzung. Diese Geräte müssten dann aber natürlich noch zertifiziert werden. Zudem sei man dabei, die Produktion von Atemschutzmasken massiv auszubauen und diese aus China zu importieren. Auch die Versorgung mit Desinfektionsmitteln werde vorangetrieben. In der laufenden Woche würden 250 000 Liter Handdesinfektionsmittel ausgeliefert, in der kommenden weitere 900 000 Liter, sagte Aiwanger. Der Minister warb um Geduld. Es sei nicht einfach, diese Produktionen umzustellen und die nötigen Logistikketten aufzubauen. Insgesamt sei man aber nicht in einem massiven Engpass.
All diese Maßnahmen würden den Freistaat «eine Stange Geld kosten», sagte Aiwanger. Er sei aber der Überzeugung, dass man nur mit dieser Infrastruktur im Rücken über Lockerungen der geltenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens nachdenken könne.

Die Soforthilfen für die von der Krise betroffenen Unternehmen wurden laut Aiwanger inzwischen rund 300 000 Mal beantragt. Das Volumen liege bei zwei Milliarden Euro, von denen ein Viertel bereits ausgezahlt sei. Man habe «wäschekörbeweise» Anträge bekommen, die abgearbeitet werden müssten. Dabei werde beispielsweise geprüft, ob es die Unternehmen überhaupt gebe, sagte Aiwanger. Deswegen bitte er um ein paar Tage Geduld. Als Ergänzung zu den Hilfen, die nicht zurückgezahlt werden müssten, gebe es nun auch Sofortkredite. Dadurch, dass bei ihnen der Staat zu 100 Prozent bürge, könnten sie sehr schnell ausgezahlt werden – auch in Fällen, in denen die Hausbank bisher gezögert habe. Insgesamt pumpe Bayern Milliarden Euro an Steuergeldern ins System, damit der «Patient Wirtschaft» am Leben bleibe.

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